Weltorganisation für Tourismus (WTO): Die Einreisen internationaler Touristen übersteigt in aller Welt die Voraussagen

23 Januar 2019 5:27am
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Wachstum-der-Weltwirtschaft

Die Weltorganisation für Tourismus (WTO) schätzt, dass sich die Einreisen internationaler Touristen 2018 weltweit (Besucher, die übernachten) um 6% bis auf 1,4 Milliarden erhöht haben, ganz klar über den 3,7% Wachstum der Weltwirtschaft.

Die Reihenfolge des Wachstums der Regionen war 2018 die folgende: Nahost (+10%), Afrika (+7%), Asien/Pazifik und Europa (beide jeweils +6%). Die Einreisen in Amerika lagen mit (+3%) unter dem Weltdurchschnitt.  

“Das Anwachsen des Tourismus in den letzten Jahren bestätigt, dass dieser Sektor, global gesehen, heute einer der stärksten Motoren für das Wachstum und die wirtschaftliche Entwicklung ist. Wir haben die Verantwortung, ihn nachhaltig zu gestalten, um diese Expansion für alle Länder in echte Vorzüge zu verwandeln, insbesondere für alle lokalen Gemeinden, um Gelegenheiten für Beschäftigung und unternehmerische Initiativen zu schaffen, ohne jemanden zurückzulassen”, sagte der Generalsekretär der WTO, Zurab Pololikashvili. "Deshalb rückt die WTO 2019 die Bildung, die Fertigkeiten und die Schaffung von Beschäftigung in den Mittelpunkt", fügte er hinzu.

Die Langzeitprognose der WTO, die 2010 veröffentlicht worden war, sagt insgesamt 1,4 Milliarden Einreisen internationaler Touristen für 2020 voraus. Aber das solide wirtschaftliche Wachstum, die erschwinglicheren Flugreisen, die technologischen Veränderungen, die neuen Geschäftsmodelle und die Erleichterungen bei der Visaerteilung haben das Wachstum in den letzten Jahren beschleunigt.

Ergebnisse nach Regionen

Die Einreisen internationaler Touristen in Europa erreichten 713 Millionen im Jahr 2018, eine merkliche Steigerung von (+6%) im Vergleich zu 2017, das an sich ein ausgesprochen starkes Jahr war. Wachstumsimpulse gab es in Südeuropa und am Mittelmeer (+7%), in Mittel- und Osteuropa (+6%) in Westeuropa (+6%). Die Ergebnisse in Nordeuropa blieben flach, bedingt durch die schwächeren Einreisen in Großbritannien.

Asien und der Pazifik (+6%) registrierten 343 Millionen Einreisen internationaler Touristen im Jahr 2018. Die Einreisen in Südostasien stiegen um (+7%), gefolgt vom Nordosten Asiens (+6%) und dem Süden Asiens (+5%). Ozeanien wies ein bescheideneres Wachstum von (+3%) auf.

Amerika (+3%) empfing 217 Millionen internationale Reisende im Jahr 2018, mit gemischten Ergebnissen in allen Reisezielen. Das Wachstum wurde von Nordamerika angeführt (+4%), gefolgt von Südamerika (+3%), während Mittelamerika und die Karibik (beide -2%) sehr stark variierende Ergebnisse zeitigten, letztere durch die Auswirkungen der Hurrikane Irma und Maria im September 2017.

Die Daten aus Afrika belegen ein Wachstum von (+7%) im Jahr 2018 (Nordafrika (+10%) Afrika südlich der Sahara (+6%) mit 67 Millionen Einreisen.

Der Nahe Osten (+10%) wies im vergangenen Jahr solide Ergebnisse auf und sicherte diese wirtschaftliche Erholung von 2017 mit 64 Millionen Einreisen internationaler Touristen.

Es wird erwartet, dass das Wachstum 2019 zu historischen Tendenzen zurückkehrt

Auf der Grundlage der aktuellen Tendenzen, der wirtschaftlichen Perspektiven und der ermittelten Kennziffern der WTO wird angenommen, dass die internationalen Einreisen in Annäherung an die historischen Wachstumstendenzen im nächsten Jahr um 3 – 4% wachsen werden.

Als allgemeiner Beweggrund scheint die Stabilität der Kraftstoffpreise die Flugreisen erschwinglicher zu machen, auch verbessern sich die Flugverbindungen in vielen Reisezielen, was die Diversifizierung der Herkunftsmärkte erleichtert. Tendenziell gibt es mehr Reisen aus im Entstehen begriffener Märkte, speziell Indien und Russland, aber auch aus kleineren arabischen und asiatischen Märkten.

Gleichzeitig entschleunigt sich die Weltwirtschaft. Die Ungewissheit in Bezug auf den Brexit sowie die geopolitischen und kommerziellen Spannungen können bei Investoren und Reisenden eine Verhaltensweise des “Sehens und Abwartens” hervorrufen.

Im Allgemeinen wird erwartet, dass das Jahr 2019 unter den Verbrauchern eine Konsolidierung neu entstehender Tendenzen mit sich bringt, als Suche nach “Reisen zur Abwechslung und zum Vorzeigen”, als “Suche nach gesunden Optionen” wie Wandern, Wohlfühlen oder Sporttourismus sowie “Mehrgenerationenreisen” in Folge der demografischen Veränderungen und Reisen mit mehr Verantwortung.

"Es ist zu erwarten, dass die Digitalisierung, die neuen Geschäftsmodelle, die erschwinglicheren Reisen und die sozialen Veränderungen unseren Sektor prägen werden, weshalb sowohl das Reiseziel als auch die Unternehmen sich anpassen müssen, wenn sie wettbewerbsfähig sein wollen", fügte Pololikashvili hinzu.

 

 

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