Kuba bindet russische Touristen gegenüber Wettbewerbern in der Karibik

25 März 2019 3:32pm
Schreiben Caribbean News Digital
Minister-für-Tourismus-Manuel Marrero

Die Strategie Kubas hinsichtlich des russischen Marktes zielt auf Bindung und Öffnung neuer Nischen für diese Reisenden, erklärte der Minister für Tourismus, Manuel Marrero.

In diesem dritten Teil des Interviews mit dem kubanischen Minister für Tourismus auf der vor kurzem stattgefundenen Internationalen Ausstellung für Reisen und Tourismus in Moskau (MITT 2019), nannte Marrero Ideen und Maßnahmen, um bei den russischen Reisenden die Präferenz für Kuba in der Karibik zu erhalten.

Um die anderen Teile des Interview zu lesen: Kuba empfängt 30% mehr russische Reisende, bekräftigt der Minister für Tourismus, Manuel Marrero und Kuba bemüht sich um Vereinbarungen, um mehr russische Reisende zu empfangen, sagt der Minister für Tourismus

Ist Russland gegenwärtig ein bevorzugter Markt für Kuba?

Ja, das ist richtig. Unsere Strategie läuft darauf hinaus, diesem Markt die größte Aufmerksamkeit zu schenken, denn dank dieses Engagements hat er mit seiner Übererfüllung zu einem großen Teil das Defizit der Einreisen aus anderen Ländern ausgeglichen.  

Welche Länder sind die unmittelbarste Konkurrenz für Kuba auf dem russischen Markt?

Hauptsächlich die Dominikanische Republik, auch wenn Kuba auf jenem Markt gut positioniert ist. Die Reiseveranstalter sind zufrieden, aber das darf uns nicht in Sicherheit wiegen. Die wirtschaftliche Situation in Russland hat die Art und Weise von Vertragsabschlüssen verändert. Wir müssen darüber nachdenken und Formen suchen, wie wir ihnen die Reisen in unser Land erleichtern können.  

Von uns aus ist vorgesehen, die Kommunikationskampagnen und damit die Bindung zu verstärken.

Welche Strategien sollen angewandt werden, um diese Bindung zu erreichen?

Wir suchen und analysieren neue Marktnischen. Da die Russen ihre Besuche in Kuba gern wiederholen, gibt uns das Auftrieb, neue Optionen anzubieten, zum Beispiel, Studenten und Rentner anzusprechen, denen wir auch eine Krankenversicherung für die Zeit in Kuba anbieten können.

Der Gesundheitstourismus widmet sich den Besuchern, die an chronischen Krankheiten leiden und während ihres Urlaubs einer Behandlung bedürfen, wie den Nierenpatienten, die eine Dialyse benötigen. In Varadero gibt es eine Klinik mit allen Voraussetzungen dafür, mit neuen Technologien und einem fachspezifischen Service und einer herausragenden menschlichen Fürsorge, das kann uns von anderen Reisezielen unterscheiden.  

Wie entwickelt sich der Luxustourismus in Kuba?

Da gibt es mehrere Reiseagenturen, die entsprechende Kunden schicken und sehr zufrieden sind -sie und ihre Kunden- mit der Eröffnung von erstklassigen Hotels, die von Russen nachgefragt werden, wie das Hotel Packard, das Hotel Manzana und andere, die noch im Bau sind.  

Diese neue Generation von Hotels wird ohne Zweifel in Russland einen Markt finden, der solche Art wünscht.

Wird Aeroflot die Flugfrequenz erhöhen?

Aeroflot hatte vier Flüge und hat schon auf fünf erhöht, wir haben also schon fünf Flüge pro Woche. Was ich dazu sagen kann, ist, dass diese voll ausgelastet sind, ich habe keine andere Information in diesem Moment. Es wäre natürlich eine gute Nachricht, wenn wir wieder sieben Flüge hätten, wie das früher der Fall war.

Panama wird einen Direktflug mit Aeroflot von Moskau haben. Wird diese Situation Kuba beeinträchtigen?

Das ist eine neue Gelegenheit, die sich eröffnet. Sie wird uns in unserer Politik helfen, Mehrfachreiseziele zu propagieren. Wir glauben aber, dass dieser Flug sich vorrangig an Geschäftsreisende richtet.  

Mehrfachreiseziele: Welche sind da angedacht?

Panama und Mexiko, auch Guatemala, Nikaragua und Kolumbien haben täglich viele Verbindungen.  Diese Frage des Anwachsens neuer Linien als Konkurrenz in Ländern unserer Region müssen wir auch als eine Gelegenheit sehen, in die wir uns einbringen und die wir zu unseren Gunsten nutzen können.

Wie stellt sich Kuba die Verbesserung der gastronomischen Positionierung vor?

Im Allgemeinen betrifft das nicht nur den russischen Markt. Wir haben dazu eine Reihe von Aktionen gestartet, auch in der „Regierungskommission für die Sicherung und Förderung der Entwicklung des Tourismus“, die ich leite, und in der zehn Minister mitarbeiten.

Jeden Monat versammeln wir uns, um die Probleme des Tourismus zu analysieren, was getan werden muss, und wie sich die Nachfragen entwickelt haben. Daraus werden wichtige Aktionen durch verschiedene Ministerien abgeleitet.

Unter dem Gesichtspunkt der Investitionen, um den Bedarf des Tourismus an einheimischer Produktion zu erhöhen, geht es sowohl um die Lebensmittelindustrie als auch um die Landwirtschaft, z.B., bei abgedeckten Kulturen, Mini-Industrien, die die Produktion von Früchten, Gemüse u.a. begünstigen.  

Unabhängig davon wurde der Import von Früchten und Gemüse genehmigt, um den Bedarf an jahreszeitlichen Produkten zu decken. Ebenso wurde ein Gemischtes Unternehmen in der Sonderentwicklungszone Mariel mit der Gruppe Iberostar autorisiert, frische Produkte zu importieren, um in einer ersten Phase alle Hotels von Iberostar zu versorgen und später diesen Service auf alle Hotelketten auszudehnen.

Wir möchten nicht so viel importieren. Es würde uns besser gefallen, alles im Land zu produzieren und in dem Maße, indem die Bedingungen geschaffen werden, die die Stabilität dieser Produktionen garantieren, nur noch das Notwendige importieren. Importe wird es immer geben, weil es jahreszeitliche Produkte gibt, und man wird zu bestimmten Zeiten immer irgendwelche Produkte einführen müssen.

Gehört der Tourismus der Incentive-, Versammlungs- und Geschäftsreisen in den Plan der neuen Marktnischen?

Der Tourismus der Incentive-, Versammlungs- und Geschäftsreisen gehört zu unseren Prioritäten. Zwei Jahre hintereinander haben wir die Messe Workshop MITT Américas nach Kuba geholt, die im vergangenen Jahr sehr erfolgreich war. Das ist ein weiterer Schritt, um uns diesem Segment zu nähern.  

Die Incentive-Reisen werden sich verstärken. Wir bauen neue Einrichtungen in anderen Touristenzentren, die ebenfalls Kapazitäten für den Kongresstourismus haben werden. Kongresse waren bisher für lange Zeit ein fester Punkt in Havanna. Mit der Eröffnung dieser Möglichkeiten jetzt auch im Inland, können wir in diesem Segment noch wachsen. Varadero werden wir jetzt schon einbeziehen, denn die Hotels stellen Säle bereit, die für diesen Zweck genutzt werden können.

 

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