DRV: Dringlicher Appell an die Politik

23 April 2020 4:28pm
Schreiben Caribbean News Digital
DRV-Deutscher Verein

Parallel zu den Forderungen zahlreicher Reisebüro-Organisationen sowie Verbänden wie dem VUSR erneuern auch die Vertriebsvertreter des DRV ihren Appell an die Politik, die Reisebüros nicht zu vergessen.  

„Das von der Bundesregierung bereits auf den Weg gebrachte Maßnahmenpaket mit seinen unterschiedlichen Soforthilfeprogrammen bietet eine Atempause, wird aber für eine Vielzahl der  Reisebüros nicht ausreichen, um die Krise ökonomisch zu überstehen“, betont einmal mehr Ralf Hieke, Reisebüro-Inhaber und Vertreter der mittelständischen Reisevermittler im DRV. 

Stationäre Reisebüros seien in „dieser schwierigen Situation wieder einmal Dreh- und Angelpunkt und Bindeglied zwischen Kunden und Reiseveranstaltern“, so Hieke. „Und sie leisten erneut einen hervorragenden Job“, ergänzt Andreas Heimann, als Chef der DER-Kette im DRV verantwortlich für die konzerngebundenen Reisebüros.  

  Beihilfen ohne Rückzahlung gefordert 

Damit dies auch so bleibe, brauche der Vertrieb dringend ein Sofortprogramm „mit nicht rückzahlbaren Beihilfen für das weggebrochene Geschäft“, sind sich die beiden DRV-Vizepräsidenten einig. Ihre Prognose: Ohne zeitnahe Wirtschaftshilfe werden viele Reisebüros den wirtschaftlichen Druck durch die Corona-Pandemie nicht mehr lange aushalten. „Die Entscheidungen dauern zu lange“, kritisieren Hieke und Heimann.  

  Erstattung der Provisionen durch den Bund  

Bereits Anfang März hat der DRV in seinem Neun-Punkte-Maßnahmenkatalog an die Bundesregierung ein Sonderprogramm des Bundes zur Erstattung der Provisionen im Reisebüro gefordert. In der Folge gingen über 130.000 Briefe und Mails an Abgeordnete.  

„Die Reisebüros können die Situation nicht mit eigenen unternehmerischen Entscheidungen beeinflussen – uns allen sind die Hände gebunden“, so Hieke. Leider spitze sich die Lage immer mehr zu – und das habe auch mit fehlenden Entscheidungen in Brüssel zu tun.  

  Forderung nach Gutschein-Lösung  

Hieke und Heimann halten das vom DRV vorgeschlagene Gutscheinmodell für abgesagte Reisen auch aus Sicht der Reisebüros für die richtige Lösung. Der Vorschlag des DRV: Für eine begrenzte Zeit soll es für Reisen, die aufgrund der Corona-Krise nicht stattfinden können, statt der Rückzahlung der Kundengelder nur noch Gutscheine geben. Diese sollen staatlich abgesichert sein und eine Härtefallregelung für die Kunden enthalten, die eine Rückzahlung dringend benötigen.  

Besonderen Wert lege der Verband Hieke und Heimann zufolge darauf, dass die Provisionen der Veranstalter für die Leistungen der Reisebüros auch im Reisebüro verbleiben. Veranstalter, die Gutscheine ausgeben, sollen sich demnach verpflichten, auf die Höhe der Gutschrift eine Provision an die Reisebüros zu zahlen.  

„Diese Gutscheine müssen dann auch über die Vertriebsstelle eingelöst werden, über die die Reise ursprünglich gebucht worden ist“, erklärt Hieke. „Nur so bleibt gewährleistet, dass die Provision auch im jeweiligen Reisebüro verbleibt, das den Kunden beraten und die Reise verkauft hat – ebenso wie der weitere Kontakt zum Kunden.“  

„Es ist völlig unklar, wann Reisen wieder möglich sein werden und wieder Urlaub gebucht wird“, so Heimann. Daher sei es umso wichtiger, dass jetzt endlich eine Entscheidung der Bundesregierung zu der geforderten verpflichtenden und staatlich abgesicherten Gutschein-Lösung kommt.  

Diese Lösung sei für Reisebüros deshalb gut, weil sie dabei helfe „Liquidität im Reisebüro zu halten“, sind sich Hieke und Heimann einig. Jede Krise gehe einmal vorbei – und dann würden die Menschen auch wieder reisen wollen. 

Jetzt jedoch müsse man alles tun, „damit es dann auch noch Reisebüros gibt, die die Urlaubswünsche der Kunden durch professionelle Beratung erfüllen können.“ 

Quelle: touristik-aktuell

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