Weitere 300 Millionen Euro humanitäre Hilfe für die Karibik nach Tropenstürmen
Die Europäische Union hat für den Wiederaufbau und die Widerstandsfähigkeit der Karibik nach den Wirbelstürmen vom vergangenen Herbst 300 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Bei einer hochrangigen Geberkonferenz der Organisation „Karibische Gemeinschaft“, die vom 20. – 21. November in New York stattfindet, hat die EU ein umfassendes Entwicklungshilfepaket angekündigt, um die Verwüstungen der Tropenstürme zu beheben und dringenden humanitären Bedarf zu decken. Etwa ein Drittel des Gesamtbetrags sind neue Zuschussmittel für die Länder der Region.
Neven Mimica, EU-Kommissar für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, gab die Fördermittel am Dienstag (21.) bekannt. „Die Länder in der Karibik wurden erneut von verheerenden Hurrikanen heimgesucht. Die Europäische Union steht der Region zur Seite und stellt mit ihrem Hilfspaket von 300 Mio. Euro dringend benötigte Unterstützung zur Beschleunigung der Erholung, zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und zur Förderung der Fortschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft bereit. Die EU unterstützt die Region beim Ausbau ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Naturkatastrophen und dem Klimawandel“, sagte Mimica.
Ein Teil der Mittel dient der Deckung dringenden humanitären Bedarfs in Dominica, St. Kitts und Nevis sowie Kuba, doch der Großteil ist für die Unterstützung mittelfristiger Wiederaufbau- und Rehabilitationsmaßnahmen auf nationaler Ebene in Antigua und Barbuda, Dominica, St. Kitts und Nevis, Kuba sowie in den überseeischen Ländern und Gebieten (ÜLG) bestimmt. Auf regionaler Ebene wird die Unterstützung der EU zu einer besseren längerfristigen Widerstandsfähigkeit beitragen, indem die Katastrophenvorsorge in der Region sowie die Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel gestärkt werden.
Am Rande der Konferenz wird Kommissar Mimica mit wichtigen Partnern aus der Karibik zu Gesprächen über den Wiederaufbau, die EU-Unterstützung und die bilateralen Beziehungen zusammentreffen. Letzteres betrifft auch die Aussichten auf die Erneuerung der Partnerschaft nach dem Cotonou-Abkommen, dessen Geltungsdauer 2020 endet. Das Cotonou-Abkommen stellt derzeit den Rechtsrahmen für die Beziehungen zwischen der EU und der Karibik dar.
Die EU-Mitgliedstaaten logistische Unterstützung für humanitäre Hilfe, Fachwissen auf dem Gebiet des Katastrophenschutzes und Hilfe in Form von Sachleistungen für die betroffenen Länder und Gebiete der Karibik bereitgestellt. Ergänzt wurde dies durch humanitäre Hilfe in Höhe von 2,9 Mio. Euro für Unterkünfte, Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, Nahrungsmittel, Logistik und Gesundheitsversorgung in Antigua und Barbuda, Dominica, St. Kitts und Nevis, Kuba, der Dominikanischen Republik, Haiti, St. Martin sowie auf den Turks- und Caicosinseln.
Im vergangenen Herbst hatten die Wirbelstürme Irma und Maria die Karibikregion schwer verwüstet und mehrere Todesopfer gefordert.