Luis Callejón: „Nachhaltigkeit ist keine Utopie“

17 Oktober 2013 5:14pm
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Luis Callejón: „Nachhaltigkeit ist keine Utopie“

Text und Foto: Ricardo Potts

Am vergangenen Dienstag wurden in der Polytechnischen Universität von Madrid zum zweiten Mal die Internationalen Preise des Instituts für Nachhaltigkeit des Tourismus ISTur vergeben. Neben anderen erhielt den Preis der Internationale Salon für Tourismus, Kunst und Kultur Lateinamerikas und Europas, EUROAL. CND führte ein Exklusivinterview mit Luis Callejón Blanco, Präsident des Salons und Direktor des Kongresspalasts von Torremolinos.


Was können Sie uns zu diesem Preis sagen, den Sie erhalten haben für das, was in EUROAL geleistet wurde?

-Nicht ich bin prämiert worden, sondern die Organisation EUROAL, die seit ihrem Beginn vor neun Jahren ständig wächst, um die Kenntnisse und den Austausch der Touristenströme zwischen Europa und Lateinamerika zu vereinen.  In dieser 2. Ausgabe der Preise für Touristische Nachhaltigkeit wurde unser Salon eben dafür geehrt, dass er ein Treffpunkt der Kulturen ist, wegen seines Beitrags zur Entwicklung eines Szenariums des Zusammenlebens und des Austauschs zwischen Europa und Lateinamerika. Referenzpunkte sind hierbei der Tourismus, die Kunst, die Gastronomie und die Kultur.  

In welcher Beziehung steht dies zur Nachhaltigkeit?

-Ich bin dagegen, „Spanien – Sonne und Strand“ zu sagen, wie es oft in der Tourismusbranche geschieht, ich ziehe es vor, „Klima“ zu sagen, denn Spanien ist über Sonne und Strand hinaus klimatologisch für den Rest Europas und der Welt von Interesse. Hinzu kommt die Wesensart des Spaniers, der die notwendige Gastfreundschaft aufbringt, um alle Besucher zu empfangen.

Eines der Gründe, weswegen man uns den Preis verliehen hat, ist, dass wir obwohl sich der Salón EUROAL in Torremolinos befindet, wir in aller Welt für die Möglichkeiten geworben haben, die ein andersartiger Tourismus in den acht Provinzen von Andalusien hat, weil dies ein nachhaltiger Tourismus ist, der des Landesinneren, der Natur, des Kennenlernens des grünen Andalusiens, seiner Geschichte, Kunst und Kultur. Auf die gleiche Weise haben wir in Europa die Information über den nachhaltigen Tourismus in Lateinamerika bekannt gemacht.

Eine Brücke der Kulturen und des Kennenlernens zu sein ist unsere Mission. Diesbezüglich können die akademischen und theoretischen Veranstaltungen erwähnt werden, die mit hohen Bildungsstätten Andalusiens koordiniert werden. Dabei geht es um Studien und Erfahrungsaustausch in nachhaltigen Tourismus und die technologische Übertragung, die auf den Tourismus angewendet wird.  

Wir können nicht mit Luis Callejón sprechen, ohne nach EUROAL als Event zu fragen, an dem wir in der Ausgabe von 2014 teilnehmen werden. Welche Perspektiven hat er?

-Wir unternehmen sehr viel, um jedes Jahr die Möglichkeiten aufzuzeigen, die der Tourismus weltweit hat. Ich denke, dass das erste, was auf der Welt globalisiert worden ist, der Tourismus war, nicht die Wirtschaft oder die Politik, sondern der Tourismus, weil er die Möglichkeit des Verständnisses und der Friedensförderung und des Zusammenlebens der Menschen beinhaltet. In diesem Sinne ist EUROAL auch weiterhin tätig als ständige Brücke zwischen Lateinamerika und Europa.

Aber es weitet sich auch über diese Grenzen hinweg aus, auf den Rest der Welt …

-Zweifellos. Auf der kürzlich beendeten Ausgabe 2013 waren Tourismusvertretungen aus 39 Ländern zugegen, von beiden Seiten des Atlantiks und aus anderen Regionen der Welt. Wir begrüßten zwei Minister und mehrere Tourismusvertreter, aber die Aufmerksamkeit galt vor allem der Folklore, der Musik, der Kunst und der Gastronomie dieser Länder. Wir hatten Kunst aus Ägypten, dem Gastland, und aus Indien, den Kaffee aus Malaysia, die Folkloretänze aus der Dominikanischen Republik, Paraguay, Bolivien und Peru, Besucher und Unternehmen aus China, Neuseeland, der Ukraine und Russland, neben unserer Hauptgruppe der Länder aus Lateinamerika und Europa, wegen derer diese Messe entwickelt wurde.

Wird sich diese Ausweitung der Internationalisierung in der Ausgabe 2014 fortsetzen?

-Selbstverständlich, wir arbeiten weiterhin mit Afrika zusammen und bauen die Beziehungen zu Asien aus. Wir hoffen, dass wir uns weiterhin verstehen, und dass wir weiterhin, wie die Welttourismusorganisation im Salon dieses Jahres anerkannt hat, eine Triebkraft des Tourismus zwischen Lateinamerika und Europa sein werden, und dass wir gleichzeitig die Arbeit der Verbreitung und Förderung des nachhaltigen Tourismus fortsetzen. Der Präsident von ISTur sagte auf dem feierlichen Akt, dass die nachhaltige Entwicklung allen nützt, und ich denke, dass Nachhaltigkeit keine Utopie ist, sondern ein Leitfaden der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.
 

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