Kulinarischer Tourismus und Nachhaltigkeit

19 April 2012 3:02pm
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Kulinarischer Tourismus und Nachhaltigkeit

Von Alejandra Maciel

CND sprach mit Antonio Montecinos, promovierter Experte für Gastronomie- und Tourismusplanung, der  derzeit ein Seminar zu neuen Trends auf diesem Fachgebiet fördert und abhält, in dem es um die Wichtigkeit der Planung, die Gemeinden und andere Faktoren zur Absicherung der Nachhaltigkeit geht.

Was sind die neuen Trends im kulinarischen Tourismus?

- Die neuen Trends gehen hauptsächlich in Richtung Nachhaltigkeit, ohne sie kann innerhalb des Ernährungssystems kein lokaler oder regionaler Plan für Gastronomietourismus erarbeitet werden.
Dies hat weltweit dramatische Veränderungen zugunsten der Ernährung und dem Nahrungsmittelwohlstand der Menschheit gebracht, durch Wertschätzung handwerklicher und Bio- Produktion sowie durch Fairtrade gerechten Handel, sowohl beim Verkauf durch den Kleinbauern oder Handwerker an den Einkäufer, als auch bei dem, was der gastronomische Tourist bezahlt, der geringere Kosten und höhere materielle und immaterielle Vorteile bei geplanten gastronomischen Produkten erwartet, wobei  letztere die Wichtigsten sind.

Es ist daher von großer Bedeutung, den Wert der Gastronomie auf geplante Weise zu fördern als Teil des Umstandes, dass der Tourismus nicht nur ergänzende Einrichtungen und Leistungen des Reisens darstellt, sondern dass er außerdem von sich aus Reisen von Touristen und Besuchern hervorbringt, die kulinarische Erfahrungen machen wollen, die Gewinne bringen und so die lokale nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung der am meisten gefährdeten Gruppen stärken.

Was wird benötigt, um den Gastronomietourismus zu fördern?

–Um den kulinarischen Tourismus zu fördern, ohne das Erbe zu beeinträchtigen, das der Gesellschaft gehört, ist es unabdinglich, neue Methoden und Systeme zu entwickeln, damit die wichtigsten materiellen Ressourcen geschützt werden, die aus der Erde kommen (welche durch die immateriellen Werte ergänzt werden) und die je nach Saison variieren, denn es gibt noch mehr negative Faktoren der unkontrollierbaren Natur, die sie möglichen Dürren, starkem Regen oder Naturkatastrophen aussetzen.

Wie wir wissen, verfügen die meisten Gemeinden nicht über geeignete Einrichtungen, um dies zu verhindern, so dass die Risiken für die Bauern, um ihre Investitionen zu amortisieren (die geschätzte Zeit ist 10 Jahre) sehr groß sind. Das ist einer der Gründe für die Landflucht, vor allem in den unterentwickelten Ländern.

Daher müssen, bevor man an die Planung eines potentiellen kulinarischen Produkts geht, das zu einer Touristenattraktion werden könnte, kurze Verteilungsketten geplant werden, in denen die lokale Produktion als Teil der Grundversorgung einfließt und nur wenn ein Überschuss erzielt wird, indem durch Techniken, Werkzeuge, Rezepte und andere Komponenten der Gütergemeinschaft materielle und immaterielle Vermögenswerte gebildet werden, die einzigartig und attraktiv sind, kannen man den Verkauf an kulinarische Touristen und Besucher erwägen, solange die meisten Menschen in der Gemeinde zufrieden sind. Wenn hingegen die Produktion für den lokalen Verbrauch und der Überschuss für den touristischen Konsum nicht gesichert ist, können Engpässe oder die Beeinträchtigung der Umwelt hervorgerufen werden, das Land strapaziert werden, oder aber der Verbrauch von Tierarten überhand nehmen, die vom Aussterben bedroht sind.

Der Schlüssel liegt also in diesen kurzen Vertriebsketten sowie in einem Überschuss ...?

-In der Tat, wenn es dieses System der kurzen Ketten der Verteilung der Überschüsse nicht gibt, kann kein lokaler oder regionaler Plan für kulinarischen Tourismus entstehen, da dies sonst schreckliche Auswirkungen auf die Gemeinden hätte.

Wenn im Gegensatz dazu Systeme existieren als notwendige Alternativen zur Improvisation in der Entwicklung des kulinarischen Tourismus, kann man kurze oder lange Ausflüge inländischer Besucher zu kulinarischen Zwecken an Orte innerhalb ihrer Länder erhöhen. In der Tat sind dies die Häufigsten in jedem Land der Welt und sie tragen mit einer breite Palette von Leistungen zum BIP des Tourismus und vor allem zum nationalen Bruttoinlandsprodukt bei.

Glauben Sie, dass die gastronomischen Routen gemäß dieser Überlegungen entstanden sind?

- Leider nicht. Zwar sind heute die "Kulinarischen Reiserouten" in Mode, aber sie sind meist improvisiert, ohne eine nachhaltige akademische und wissenschaftliche Grundlage, weshalb es dringend notwendig ist, adaptive Modelle für die Planung von Leistungen, nachhaltigen Produkten und gastronomischen Einrichtungen zu entwickeln.

Um diese und andere Fragen im Zusammenhang mit realen Fällen in Europa und Amerika geht es in dem Seminar, das ich durchführe, das Seminar über Gastronomietourismus, und dessen nächste Termine der 27. und 28. April in der Hauptstadt von Peru sind.

 (Mehr Information hierzu bei  http://www.cegaho.com.mx/seminario, oder wenden Sie sich an die Mailadresse dir.cegaho@cegaho.com.mx)

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