José Sales, Europa-Direktor von TAM Airlines

Von ihrem Geschäftsstützpunkt in Madrid aus kümmert sich die Fluggesellschaft TAM nicht nur um ihre Interessen und ihr Wachstum auf dem eoropäischen Markt, sondern auch im Mittleren Osten und in Asien, und bietet fast direkte und sichere Verbindungen auf dem südamerikanischen Markt an, den sie sehr gut kennt und beherrscht. Dies bestätigt Herr Sales in diesem Interview mit Caribbean News Digital.

Warum haben Sie Spanien als ihre mitteleuropäische Zentrale gewählt und nicht Portugal, wie es für eine brasilianische Fluggesellschaft eher zu erwarten wäre?

-Wir sind seit elf Jahren in Europa. Wir fingen mit einem täglichen Flug von Paris aus an, und danach begannen wir zu wachsen. Heute haben wir täglich sieben Flüge zwischen Europa und Brasilien: drei nach Paris, außerdem nach London, Frankfurt, Mailand und Madrid. Bei diesem Wachstum brauchten wir ein Büro, das alle Vorgänge leitete. Außerdem begannen wir, uns in Asien und dem Mittleren Osten zu betätigen. Wir mussten einen Standort für unseren Sitz in Europa wählen, und um diesen festzulegen, nahmen wir eine Beraterfirma unter Vertrag.

Zwei Dinge waren wichtig: Die Kosten und der Standort. Ausserdem war es unausweichlich, dass es Flüge von TAM in diese Stadt gab. Letztlich ergab sich Madrid als die beste Möglichkeit, von wo aus wir leicht in alle Städte fliegen, in denen TAM Interessen in Europa hat, außer der Leichtigkeit, Leute mit verschiedenen Backgrounds im Sinne von Nationalität und Herkunft unter Vertrag nehmen zu können. Hier haben wir ein multinationales Büro: Tschechen, Paraguayer, Brasilianer, Franzosen, Engländer, Italiener, Japaner, etc. Es gibt überdies Vorteile in Bezug auf Kosten und Gesetzgebung, unter anderen.

Hier in Madrid haben wir nicht nur die Zentrale für die Bedienung des europäischen Marktes, des Mittleren Ostens und Asiens, sondern auch ein Schulungszentrum mit Kapazität für 20 Personen und mit allen modernen Hilfsmitteln, die dafür notwendig sind.

Welche Märkte haben sich am stärksten entwickelt, seitdem TAM in Europa ist?

-Wir haben einen sehr starken Markt in der Schweiz, auch in Skandinavien, aber im Allgemeinen wachsen alle Märkte. Jetzt beginnen wir in Russland, obwohl das Problem hier die Sprache ist; wir waren auf einigen Tourismusmessen und wir lernen immer weiter: wir haben verstanden, dass unser Material auf Englisch nicht genügt.Wir brauchen es auch auf Russisch. Das Wachstum des russischen Marktes wird langsam sein. Die dynamischsten Märkte sind heute die Schweiz und Skandinavien. Wir sind ebenfalls in Polen präsent, und jetzt im Moment erfassen wir gerade eine Gruppe von Passagieren aus Kroatien.

Wie viele Passagiere befördert TAM von Europa nach Brasilien?

-Täglich befördern wir durchschnittlich etwa 1.500 Passagiere von Europa nach Brasilien und 1.500 in die Gegenrichtung. Die mittlere Besetzung von Europa aus lag im ersten Halbjahr 2010 bei 82%.

Welche Destinationen wählen diejenigen, die mit TAM von Brasilien nach Europa fliegen?

-Die häufigsten Destinationen sind in erster Hinsicht Paris in Frankreich und danach Madrid in Spanien.

Welche Aktionen plant TAM im Hinblick auf die Entwicklungen, die mit der Begehung der Fußballweltmeisterschaft und der Olympiade vorauszusehen sind?

-TAM war einer der Sponsoren der brasilianischen Kandidatur für die Olympischen Spiele. Was die Erneuerung und das Wachstum der Flotte betrifft, so haben wir seit vielen Jahren unsere Pläne. Die Fußballweltmeisterschaft und die Olympischen Spiele sind sehr wichtig für Brasilien, aber es sind nur zwei Events; das Wichtigste für uns ist die Planung des konstanten Marktes. Im Moment sehen wir keine speziellen Charterflüge für die Olympischen Spiele vor; wir haben eine langfristige Planung und für die Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele wird unser Service bereits erweitert sein.

Haben Sie vor, neue Destinationen zu eröffnen?

-In diesen Tagen haben wir einen Flug von London nach Río de Janeiro und einen von Frankfurt nach Río de Janeiro eingeführt. Darüber hinaus planen wir weitere Eröffnungen, aber im Moment kann ich keine weiteren Details nennen.

Wie differenziert TAM seinen Service gegenüber anderen Fluggesellschaften wie Lufthansa, die von einem so starken Markt wie Deutschland abfliegen?

-Wie wir wissen, sind die Teams die gleichen, die Differenz liegt im Service. Was die großen Fluggesellschaften betrifft, so decken ihre Flüge große Routennetze in der Welt ab, während wir heute Spezialisten in Südamerika sind, nicht nur in Brasilien. Wir kennen den Markt sehr gut und verfügen über sehr starke Hilfe und Versorgung an allen Orten, in die wir in der Region fliegen. Außerdem haben wir Personal, das die Sprache der Passagiere spricht, und immer, wenn es ein Problem gibt, haben wir jemanden, der dem Passagier in seiner Sprache hilft.

Vor einer Weile haben Sie vom russischen Markt gesprochen. Wie denken Sie, dort einzusteigen?

-Im vergangenen Jahr haben wir begonnen, den russischen Markt zu erkunden, und wir haben vor, 2011 noch stärker zu arbeiten. Wir sind auf allen wichtigen Messen Russlands präsent und arbeiten sehr eng mit Embratur zusammen, um nicht nur für TAM, sondern für Brasilien zu werben. Gleichzeitig arbeiten wir gemeinsam mit Tourismusvertretern lateinamerikanischer Länder wie Argentinien, Peru, Bolivien, Paraguay, Uruguay, und machen diese Destinationen bekannt.

Bieten Sie Multidestinationsprodukte von Europa nach Brasilien an? Erhält ein Passagier, der mit TAM nach Brasilien reist, einen Spezialtarif in den Inlandflügen der Gesellschaft?

-Ja, wir haben zwei Produkte, eines exklusiv für Touristen, bei dem sie mit reduzierten Tarifen zu Destinationen in Brasilien reisen können, und jetzt bieten wir dem Markt wieder die Option an, bei Inlandflügen auf drei Routen mit nur einem Ticket zu fliegen.

Gibt es von Madrid aus nur Flüge nach Brasilien?

-Ja, aber mit sofortigen Anschlussverbindungen nach Buenos Aires und Santiago de Chile. Nur von Brasilien nach Buenos Aires haben wir täglich neun Flüge. Auch nach Peru und in andere Destinationen der Region fliegen wir täglich.