Jeder zweite Deutsche arbeitet im Urlaub
Urlaub ist Arbeit an einem anderen Ort: Das denkt offenbar fast die Hälfte aller Deutschen und nimmt Laptop, Netbook oder Smartphone mit an den Strand. Im Vergleich zu anderen Nationen sind wir aber eher faul.
49 Prozent der Beschäftigten wollen in ihren Ferien bis zu drei Stunden am Tag arbeiten. Das ergab eine Befragung des Bürodienstleisters Regus. Fast jeder zehnte Berufstätige arbeitet sogar mehr als drei Stunden, statt am Pool zu entspannen und Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen.
Damit stehen die Deutschen aber nicht alleine da. Beschäftigte in vielen anderen Ländern arbeiten im Urlaub noch deutlich mehr. Besonders verbreitet ist der Arbeitseifer der Studie zufolge in China. Dort widmen sich 44 Prozent der Berufstätigen selbst in ihrer Freizeit mehr als drei Stunden lang täglich dem Job. In Indien tun dies 27 Prozent, in Japan 21 Prozent und in den USA 17 Prozent.
„Deutsche Mitarbeiter nehmen dabei nicht nur zu viel Arbeit mit in den Urlaub, sie verbringen auch übermäßig viel Zeit mit ihren Smartphones und Netbooks“, heißt es in der Studie. Jeder Zehnte will demnach von der Strandliege aus eine abgespeckte Version seines regulären Arbeitsalltags weiterführen. Regus befragte insgesamt 16 000 Beschäftigte weltweit.
„Moderne Technologien verleiten Mitarbeiter dazu, ständig in Verbindung zu bleiben, E-Mails zu lesen und dadurch entstehende Aufgaben zu erledigen“, sagte der Deutschland-Geschäftsführer von Regus, Michael Barth. Die Beschäftigten könnten sich kaum dagegen wehren. „Smartphones, Netbooks und die ständige Erreichbarkeit über das Internet machen es schwer, komplett abzuschalten.“ Genau dies sei aber wichtig.
„Unternehmen müssen dringend Lösungen anbieten, um die Effizienz und Produktivität ihrer Mitarbeiter zu erhöhen und diese gleichzeitig davor bewahren, in ihrer Freizeit zu arbeiten“, sagte Barth weiter. „Durch flexiblere Arbeitsbedingungen und kürzere Anfahrtswege werden Mitarbeiter effizienter und können im Urlaub wirklich abschalten und sich erholen.“
Quelle: focus/ dpa / Patrick Seeger