Experte bemerkt, dass die negative Wirkung des Klimawandels den Tourismus betreffen wird

28 Juni 2018 6:45pm
coordinador
Experte bemerkt, dass die negative Wirkung des Klimawandels den Tourismus betreffen wird

Reisen verursacht mehr schädliche Emissionen als bisher bekannt, wie eine Studie zeigt. Die Forscher fügen ihren Erkenntnissen eine Warnung hinzu. Tourismus ist für das Klima schädlicher als bisher angenommen, wie die Studie eines Forscherteams von der University of Sydney zeigt. Demzufolge beziffert sich der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase durch den weltweiten Tourismus auf rund acht Prozent der globalen Emissionen. Bei früheren Studien lagen die Werte deutlich darunter.

Der Unterschied dieses Mal: Für die Untersuchung bezogen die Wissenschaftler mehr als nur die Auswirkungen von Transportmitteln und Hotels in ihre Analyse ein. "Unsere Analyse ist ein erster weltweiter Blick auf die wahren Kosten des Tourismus", sagte Forscherin Arunima Malik. An vergangenen Studien bemängeln die Wissenschaftler, dass sie nicht die dem Tourismus zugrunde liegenden Lieferketten abdecken. Auf diese Weise würden keine echten CO2-Fußabdrücke dargestellt werden, fügen sie hinzu.

Der Studie zufolge belegen Touristen aus Deutschland den dritten Platz in einem weltweiten Ranking der Treibhausgasverursacher. Mehr Emissionen produzieren nur Urlauber aus den USA und China. Die Deutschen verursachen demnach 329 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Es folgen Touristen aus Indien, Mexiko, Brasilien, Kanada und Japan.

Unter optimistischen Annahmen könne der Anstieg der Treibhausgasemissionen durch Touristen bis 2025 auf fünf Milliarden Tonnen begrenzt werden, prognostizieren die Forscher. Sie fügen dem aber eine Warnung hinzu: Sollte sich der gegenwärtige Trend nicht ändern, werde der tourismusbedingte klimaschädliche Ausstoß in sieben Jahren 6,5 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente betragen. "Die Nachfrage der Verbraucher nach Reisen ist viel schneller gewachsen als der Konsum anderer Produkte und Dienstleistungen", erläutern die Wissenschaftler.

Die Forscher fordern, generell weniger zu fliegen und mehr Ausgleichsmaßnahmen für den CO2-Ausstoß zu bezahlen. So gebe es beispielsweise verschiedene Agenturen zur CO2-Kompensation, die mit dem Geld Projekte für erneuerbare Energien unterstützen. Auch Steuern auf Kohlendioxid oder ein Emissionshandel – speziell für den Flugverkehr – seien wichtig, um die Emissionen durch den Tourismus einzudämmen, sagte Studienco-Autorin Ya-Yen Sun von der National Cheng Kung University in Taiwan.

Für den Klimaexperten Niklas Höhne vom New Climate Institute in Köln ist es vor allem das Einbeziehen von Nahrungsmitteln, das den Wert der Treibhausgasemissionen in der aktuellen Berechnung ansteigen lässt: "Landwirtschaft ist sehr treibhausintensiv, etwa ein Drittel der weltweiten Emissionen stammen aus diesem Gebiet."

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