Das ist das beste karibische Abenteuer für Kinder

31 Mai 2016 10:41am
coordinador
Das ist das beste karibische Abenteuer für Kinder

Nach Seesternen schnorcheln, im Regenwald herumlaufen. Durch den Dschungel reiten und am Wasserfall baden. So spannend kann Familienurlaub in der Karibik werden.

Im Regenwald von Samaná wird jeder Tourist zum erfahrenen Reiter. Selbst wer noch nie im Sattel gesessen hat, kann hier erleben, wie er sein Pferd souverän über einen verschlungenen Urwaldpfad lenkt. "Guck mal, wie gut ich steuere!", ruft der siebenjährige Lennart. Sein Tourguide, ein Kariben-Junge mit schwarzem Kraushaar, lässt ihm die Zügel und damit das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben.

Die Pferde kennen den felsigen Weg durch den Dschungel so gut, dass sie ihn allein finden. Im Zweifelsfall reicht ein leises Schnalzen, und das Tier nimmt eine andere Abzweigung. Für die Urlauber, die sich am Morgen noch in einer abgeschlossenen Ferienanlage in Punta Cana, dem Touristenzentrum der Dominikanischen Republik, befanden, ist das schon ein Abenteuer.

Die Strände in der Dominikanischen Republik gehören dem Staat und damit allen. Sie dürfen nicht abgeriegelt werden. So kann man etwa in Punta Cana endlos durch den Pulversand wandern. Erschwert wird das höchstens dadurch, dass es mitunter sehr voll und sehr heiß ist. Und morgens, wenn einsame Wanderungen möglich wären, ist das Licht noch nicht da – das berühmte karibische Licht, das alles mit einem Bronzeton überzieht und veredelt. Das passiert erst am Spätnachmittag, unmittelbar vor der blauen Stunde und dem sehr plötzlichen Einbruch der Dämmerung. Eine Ahnung von wilder Natur kommt auf, wenn zu dieser Zeit schwarzgraue Pelikane vorübergleiten. Mit ihren vorgereckten großen Schnäbeln wirken sie merkwürdig fremd. "Flugsaurier", meint Lennart.

Ein Ausflugsklassiker für Dom-Rep-Urlauber ist die Karibikinsel Saona, auch Bounty-Insel genannt, weil dort der Werbespot für den gleichnamigen Schokoriegel gedreht wurde. Christoph Kolumbus hat das Eiland 1494 entdeckt und getauft. Diesmal geht es mit einem Schnellboot übers Meer. Auf einer Sandbank weit vor der Küste wird gestoppt, alle können zum Schnorcheln aussteigen. Die Seesterne sind riesig und können vom Meeresboden aufgehoben werden. Ehrensache, dass man sie zügig auf ihren Platz zurücklegt. Dann folgt das letzte Stück bis zur Insel.

Im Fall von Saona übertrifft die Realität alle Wunschvorstellungen. Es ist die ultimative Trauminsel, die dreidimensionale Fototapete mit weißem Pulversand, vornübergeneigten Palmen und türkisblauem Wasser. Noch dazu ist der ganze Strand menschenleer. Vor den Augen der Ankömmlinge stehen weit über hundert ungenutzte Liegen. Was nicht heißt, dass sich die Kinder nicht streiten würden: Alle drei Geschwister wollen natürlich auf dieselbe. Und es dauert keine halbe Stunde, da bemängelt Lennarts großer Bruder: "Mama, hier gibt's kein WLAN!" Nochmal eine Stunde später und Lennart fragt: "Wann gehen wir wieder?"

Das Paradies bewahrt also nicht vor Streit und erst recht nicht vor Langeweile. Das ist eine bemerkenswerte und tröstliche Erkenntnis, derer man sich erinnern mag, wenn zu Hause der Alltagsstress wieder eingesetzt hat.

Quelle: Die Welt

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