Ehrung für Alexander von Humboldt in Havanna

01 März 2019 4:01pm
Schreiben Caribbean News Digital
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Von Jorge Coromina

Der herausragende deutsche Forscher, Alexander von Humboldt, hatte eine besondere Beziehung zu Kuba, so dass er von vielen sehr zutreffend als zweiter Entdecker dieser karibischen Insel angesehen wird.

In 2019 jährt sich zum 250. Mal sein Geburtstag, und in gemeinsamer Arbeit verschiedener deutscher und kubanischer Einrichtungen wird das Jubiläumsjahr für Humboldt in Kuba mit einem internationalen Kolloquium vom 1.-2. März in Havanna eröffnet.  

Unter dem Titel “Transatlantische Netze des Wissens – von Alexander von Humboldt bis heute” war der Salon Vedado im Hotel Nacional in der kubanischen Hauptstadt das Szenarium für den Beginn des internationalen Kolloquiums am Nachmittag dieses 1. März, in Verbindung mit einem wissenschaftlichen Forum und einer Präsentation deutscher Institutionen, die mit wissenschaftlicher Kooperation befasst sind, sowie deutsche und kubanische Universitäten. 

Unter den Teilnehmern auf deutscher Seite befanden sich der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Max-Planck-Gesellschaft, die Deutsche Forschungsgesellschaft, die Bayrische Forschungsallianz, die Universitäten von Rostock und Bayreuth, sowie das Hochschulinstitut für Katholische Kirchenmusik von Regensburg und weitere Einrichtungen.

Von kubanischer Seite nehmen an diesen Event die Universitäten von Havanna, Las Villas, Granma, Cienfuegos, Sancti Spíritus und Pinar del Río teil, außerdem die Technische Universität von Havanna (CUJAE), die Universität für Informationswissenschaften (UCI) und die Universität für Pädagogische Wissenschaften “Enrique José Varona” teil.

Oberto Santín Cáceres, der Vizeminister für Hochschulbildung Kubas, hieß die Teilnehmer am Event willkommen, begleitet von Herrn Thomas Neisinger, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kuba; Dr. Luis Velázquez-Pérez, Präsident der Akademie der Wissenschaften Kubas und Herrn Stefan Bienefeld, Leiter der Abteilung Entwicklungszusammenarbeit und überregionale Programme Deutschlands.

Nach der kleinen Eröffnungszeremonie, die Lehrkräfte des binationalen Studiengangs Kirchenmusik der Universitäten Havanna und Regensburg in Deutschland übernommen hatten, ging man zu den drei Hauptvorträgen über. 

Als erster sprach Prof. Dr. Eduardo Torres-Cuevas, Präsident der Humboldt-Kommission von Havanna, außerdem Direktor der Nationalbibliothek Kubas und der Hauses der Hohen Studien  “Don Fernando Ortiz” an der Universität von Havanna, der in seinem Hauptvortrag “Havanna empfängt Alexander von Humboldt” die Nähe des deutschen Gelehrten zur Stadt Havanna erörterte.

Es folgte Prof. Dr. José Luis García Cuevas, Berater des Hochschulministers der Republik Kuba, mit einem Vortrag über “Die Gebrüder Humboldt aus der Sicht der kubanischen Hochschulbildung”, in dem er die Rolle beider, aber insbesondere die von Alexander von Humboldt ob seines Verständnisses der Natur dieser karibischen Insel betonte.  

Den dritten Hauptvortrag vor den Anwesenden dieses Nachmittages im Hotel Nacional Kubas hielt Prof. Dr. Michael Zeuske vom Historischen Institut der Universität Köln/Bonn, zugleich DAAD-Herder-Dozent an der Universität Havanna, über die Präsenz und die unauslöschlichen Spuren Alexander von Humboldts in Kuba.

Am Schluss kam es zu einer interessanten Debatte zum Thema “Der vielfache Humboldt: Visionär, Mythos, Projektionsfläche, Superstar…Woher rührt die Aktualität Alexander von Humboldts im dritten Jahrtausend?” Die verbindenden Worte sprach der bekannte Moderator des kubanischen Fernsehens, Julio Acanda. In dieser Debatte stellten die Teilnehmer den deutschen Forscher und die Geltung seine Arbeiten über die kubanische Natur heraus.

Am zweiten Tag, der zugleich der letzte Tag des internationalen Kolloquiums sein wird, gestalten die Rektoren der deutschen und kubanischen Universitäten eine Diskussionsrunde im Gebäude der Kubanischen Kunst des Nationalmuseums für Schöne Künste und debattieren über die Perspektiven der wissenschaftlichen Kooperation zwischen beiden Ländern.

Die Rektoren der Hochschulen, die an der Diskussionsrunde mitwirken, analysieren die Präsentation von deutsch-kubanischen Universitätsprojekten, die sich in der Erarbeitungsphase befinden, sowie die Möglichkeit eines binationalen Studiengangs im Fach Diplomdolmetscher und -übersetzer unter Beteiligung der Universitäten von Leipzig und Havanna.

Diese Diskussionsrunde wird in Anwesenheit von Herrn Thomas Neisinger, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kuba, und Dr. Eusebio Leal Spengler, Direktor des Büros des Stadthistorikers von Havanna stattfinden.  

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