Streik zwingt Ryanair 600 europäische Flüge zu streichen

19 Juli 2018 2:50pm
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Streik zwingt Ryanair 600 europäische Flüge zu streichen

Mitten in der Sommerreisezeit streicht der Billigflieger Ryanair für kommende Woche wegen eines Streiks 600 Flüge. Von den Flugausfällen am Mittwoch und Donnerstag (25. und 26. Juli) dürften rund 50.000 Kunden betroffen sein, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit - etwa doppelt so viel als zunächst angenommen.

Ihnen sollten alternative Flugverbindungen angeboten oder der Ticketpreis vollständig rückerstattet werden. Grund sind Streiks des Kabinenpersonals in Spanien, Portugal und Belgien. Auch Italien könnte betroffen sein.

Die Gewerkschaften wollen durchsetzen, dass das Kabinenpersonal in diesen Ländern nach dort geltendem Arbeitsrecht angestellt wird, nicht nach dem Recht Irlands, wo Ryanair seinen Hauptsitz hat. Zudem sollen fest angestellte Mitarbeiter und Leiharbeiter gleich entlohnt werden.

"Der Streik ist völlig ungerechtfertigt und bringt nur die Urlaubspläne von Familien durcheinander", erklärte die nach Passagierzahlen größte europäische Fluggesellschaft Europas. Ryanair sagt die Flüge nach eigenen Angaben eine Woche im Voraus ab, damit die Passagiere noch umbuchen können. Es gebe wenig Hoffnung, dass die Gewerkschaften den Ausstand noch absagen, sagte Marketing-Chef Kenny Jacobs zu Reuters.

Ryanair sieht sich seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, seine Mitarbeiter deutlich schlechter zu bezahlen als andere Billigfluggesellschaften. Das Unternehmen bestreitet dies. Erst im vergangenen Jahr hatte sich Ryanair nach langem Druck grundsätzlich bereit erklärt, Gewerkschaften anzuerkennen.

Mit insgesamt 600 annullierten Flügen hat der Streik in der kommenden Woche noch deutlich stärkere Auswirkungen als der bisher größte Ausstand bei Ryanair.

In Irland hatten vergangenen Donnerstag etwa 100 Ryanair-Piloten gestreikt, 30 Verbindungen wurden gestrichen. Wegen des zweiten von drei geplanten Ausständen der Flugkapitäne annulliert Ryanair am Freitag 24 Verbindungen.

Den Piloten geht es vor allem um ein transparenteres Lohn-, Beförderungs- und Versetzungssystem.

Außer Europa operiert Ryanair Flüge nach Marokko, Israel und Jordanien.

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