Reiseziel Jamaika: Eindrücke aus Kingston

24 April 2014 8:29pm
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Reiseziel Jamaika: Eindrücke aus Kingston

Jamaika ist eine große Überraschung für jeden Besucher. Der warmherzige Empfang durch seine Leute, die dich willkommen heißen, seine idyllischen Strände, die Hotelanlagen, die perfekt in die Umgebung eingebunden sind, die historischen Gebäude und seine Sonnenuntergänge machen das Land zu einem Erlebnis, das es verdient, erzählt zu werden.

Ich kam an einem 1. August nach Kingston, einem Feiertag in ganz Jamaika, da es der Tag der Befreiung ist.  Für die Jamaikaner ein großer Tag. Sie schätzen die Freiheit auf besondere Weise, denn die Mehrzahl von ihnen sind Nachkommen von Sklaven. Heute feiern sie das Gefühl, frei geboren worden zu sein, weil dies ihr Recht ist, sie gedenken ihrer Vorfahren und des Kampfes für die Freiheit.

Kingston hat eine Million Einwohner – von drei Millionen, die auf der Insel leben. Die  nächstgrößten Städte sind viel kleiner (Spanish Town, 96.000; Portmore, 88.000 und Montego Bay 73.000). Die Hauptstadt von Jamaika befindet sich an der Südküste der Insel, zwischen dem enormen natürlichen Hafen und den Blue Mountains. Sie ist derartig entfernt von den Tourismuszentren des Nordens, dass sie von den zahlreichen Besuchern der Insel kaum beeinflusst worden ist. Auf meinem Rundgang durch die Stadt treffe ich auf niemanden, der wie ein Tourist aussieht. 

Das Zentrum bildet ein Gebiet mit Bushaltestellen. Auf dem großen Platz gibt es einen Busbahnhof, wo die „Busmen“ oder Fahrkartenverkäufer alles Denkbare tun, um die Passagiere dazu zu bringen, in die Busse einzusteigen. Auf dem angrenzenden Markt auf der Orange Street wird eine große Vielfalt an autochthonen Waren angeboten, vor allem sind viele auffällig farbige Kleidungsstücke zu sehen. An vielen der Verkaufspunkte klingt Reggae-Musik mit voller Lautstärke, die installierten Lautsprecher sind schwerer als alle angebotenen Waren zusammen. Selten sind die Verkäufer allein, es scheinen Gruppen von Freunden zu sein, die nicht zur zum Verkaufen herkommen, sondern auch um gemeinsam Musik zu hören und sich zu unterhalten.

Die großen Musikanlagen sind etwas, das mich durch meine gesamte Fahrt durch Jamaika begleiten soll. An jeder Stelle, wo Leute zusammen kommen, sei es eine Verkaufsstelle, ein Restaurant oder eine Bar, stehen diese enormen Lautsprecher, die bei voller Lautstärke funktionieren, da normalerweise allen Leuten der Reggae gefällt.

Kingston ist keine Hauptstadt, die wegen ihrer interessanten Gebäude glänzt, aber doch ein guter Platz, um das jamaikanische Leben zu beobachten. Zum Beispiel kann ich vor dem Ward Theatre – einem der wenigen historischen Gebäude – einen Teil der Bevölkerung sehen, die den erwähnten Tag der Befreiung feiern. Die Mehrzahl der Einwohner Jamaikas sind Schwarze, ich bin der Einzige Weiße. Dort sind die zivilen und religiösen Oberhäupter der Stadt versammelt, und man müsste hinzufügen, auch die Oberhäupter der Schönheit, denn im Präsidium sitzt auch Miss Jamaika.

Die Menschen sind fröhlich, vergnügt, sehr witzig, und wenn sie sehen, dass du Ausländer bist, interessieren sie sich für dich, sie helfen dir und zeigen dir gern den Weg, wenn du sie fragst. Sie sind begeistert, wenn du etwas über dein Land erzählst, und manchmal werde ich gefragt „Wie heitßt das in deiner Sprache?“. Es ist wahr, dass Afrika überall zugegen und lebendig ist (viele der Damen, die sich in der Menschenmenge vor dem Theater befinden, tragen Kleider im afrikanischen Stil). Aber auch die angelsächsische und sogar die lateinamerikanische Tradition ist zu spüren ...Es lohnt sich, ein Land kennen zu lernen, das seine Kultur unentstellt darbietet; und mit so viel Würde, Freude und Bereitschaft, sie zu zeigen.

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