Sebastian Schunke: Ein Teil meiner Musik bindet mich an Kuba

21 Januar 2019 9:34pm
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Sebastian-Schunke

Es ist sein erster Besuch in Kuba. Während des Internationalen Jazz-Festivals bekennt der deutsche Pianist, Sebastian Schunke, dass ein Teil seiner gegenwärtigen Musik ihn an die Insel bindet, denn mit Unterstützung der Deutschen Botschaft in Havanna hierher zu kommen, empfindet er als Privileg.

“Ich kenne dieses Festival seit langer Zeit. Ich weiß, dass die besten Musiker Kubas im Rahmen des Latin Jazz hier auftreten.  Da ich viele kubanische Rhythmen benutze, war es mi reine Ehre, hierher zu kommen, wo die Wurzeln dieses Teils meiner Musik liegen, Natürlich ist der andere Teil der europäische“, hob er hervor.

“Ich habe meinen eigenen Stil gefunden. Mich begeistert die moderne deutsche Tradition ebenso wie die hiesigen Rhythmen. Man denkt, man kann danach tanzen, aber das kann man nicht. Dennoch ist ein Rhythmus da und die Harmonie ist offen, modern. Das ist meine Vision. Ich möchte diese zwei Welten in einer ziemlich abstrakten Form verbinden.“

“Ich arbeite seit zehn Jahren mit dem uruguayischen Schlagzeuger Diego Pinera zusammen. Und zu dieser Gelegenheit haben wir Julito Padrón aus Kuba dazu gebeten. Wir haben uns vorher nicht gekannt, aber ich habe seine Musik gehört und dachte, dieses Duo mit diesem Klang würde perfekt sein. Und hier sind wir. Es handelt sich um mein Leben. Es sind meine Kompositionen. Einige Stücke sind meiner Mutter gewidmet. Ich komponiere seit ich drei Jahre alt war. Fast komponiere ich lieber als das ich spiele”, sagte er.

Der Schlagzeuger Diego Pinera kam 1999 hierher, um an der Nationalen Kunstschule (ENA) zu studieren und empfindet seinerseits eine große Liebe zu Kuba. “Für mich ist es wunderbar, nach zwanzig Jahren wieder hier zu sein. Ich kam mit 17 Jahren und bin jetzt 37. 2006 habe ich noch Stunden bei José Luis Quintana „Changuito“ genommen. Ich habe eine starke Bindung zu diesem Land.

“Ich meine, die Musik von Sebastián ist innovativ. Wir spielen sie als Duo, dass allein ist schon ein sehr seltenes Format. Seit kurzem fügen wir die Elektronik hinzu. Aber die Musik war vorher schon komplex. Die Takte wechseln ständig, außer einem Thema haben alle eine unregelmäßige Metrik von sieben, elf oder fünf Oktaven.

“Ich kam aus Uruguay mit dem Candombe, der Fusion und allem, was man dort spielt. Ich hatte einen guten Lehrer, Osvaldo Faturuso, der mir eine gute Technik vermittelt hat. Hier traf ich auf die kubanische Timba, und später ging es nach Boston und Berlin. Ich glaube, mein Stil und der Stil Sebastians sind eine seltene Mischung all dieser Einflüsse”, fasst er zusammen.

Sebastian Schunke hat sich zehn Jahre im Kreis internationaler Festivals präsentiert und wird als ein vielversprechender, junger Musiker im Umgang mit Instrumenten und auch als Komponist angesehen, was er tatsächlich auch genießt.

So entsteht sein Stil, die Verschmelzung des modernen Jazz mit musikalischen Elementen Lateinamerikas, Afrikas und dem Euro Latin Jazz. Während seines Aufenthaltes in New York spielte er zusammen mit solchen großen Namen wie Peter Brainin, Paquito d´Rivera, John Benítez, Antonio Sánchez, Richie Flores, Dafnis Prieto und Yosvany Terry. Außerdem hat er dreimal den Preis “Berlin Jazz Award” bekommen. Zusammen mit dem deutschen Präsidenten besuchte er 2004 Afrika, als Kulturbotschafter.

Er hat an der Musikhochschule “Hanns Eisler” in Berlin studiert und war in New York Schüler von Garry Dial, Hilton Ruiz, Sonny Bravo und Allan Gampel. Unter seinen CDs findet man Sebastian Schunke Euro Latin Progression Symbiosis (Timba 2003), Sebastian Schunke Orchestral Expression Mouvement (Timba 2005), Sebastian Schunke meets Olvido Vida Pura (Timba 2007) und Sebastian Schunke featuring Paquito Back in New York (Connector 2008).

 

 

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