Diese Kreuzfahrtschiffe wurden 2020 zur Verschrottung verkauft

30 Dezember 2020 4:21pm
Schreiben Caribbean News Digital
Pullmantur-Cruises

In diesem außergewöhnlichen Jahr lief wohl nichts genau so, wie es hätte laufen sollen. Dies betrifft allerlei Bereiche des Lebens, allerlei Unternehmen. Eine der betroffensten Branchen ist der Tourismus und somit auch die Kreuzfahrt. Neben Insolvenzen und Schiffsverkäufen kam es im Corona-Krisenjahr 2020 auch zu zahlreichen Verschrottungen von Kreuzfahrtschiffen. 

Verschrottet wurden und werden hauptsächlich ältere Kreuzfahrtschiffe, zumeist erfolgten die Verkäufe, da die Kosten der Unternehmen gesenkt werden mussten. Im Falle der Pullmantur Cruises wurde gar die gesamte Flotte verschrottet, da das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. 

Sicherlich wäre es dem ein oder anderen Betreiber lieber gewesen, wenn man die Schiffe an neue Betreiber statt Abwrackwerften hätte verkaufen können, doch in diesem Jahr waren viele Unternehmen entsprechend nicht in der Lage neue Schiffe aufzunehmen und die Preise der zu verkaufenden Schiffe waren entsprechend niedrig. So wurde beispielsweise die beliebte MS Astor für unter 2 Millionen Euro an eine Abwrackwerft verkauft. 

Diese Kreuzfahrtschiffe wurden 2020 verschrottet oder zur Verschrottung verkauft 

Die zu verschrottenden Kreuzfahrtschiffe ziehen sich durch die gesamte Kreuzfahrtbranche. Sowohl große als auch kleine Kreuzfahrt-Reedereien mussten Kreuzfahrtschiffe abgeben, viele davon wurden oder werden auch verschrottet. Verkäufe an sich gab es bei fast allen Unternehmen, oftmals konnte glücklicherweise ein neuer Betreiber gefunden werden. 

MS Astor 

Die MS Astor war ein sehr bekanntes und beliebtes Kreuzfahrtschiff. Vor allem auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt erfreute sie sich einer großen Beliebtheit. Im Rahmen der Corona-Pandemie mussten allerdings CMV und damit auch TransOcean Kreuzfahrten aufgrund einer Insolvenz der Muttergesellschaft den Betrieb einstellen. Die Kreuzfahrtschiffe wurden verkauft, MS Astor wird im türkischen Aliaga verschrottet. 

  • 176,25 Meter lang / 22,6 Meter breit
  • Indienststellung im Januar 1987
  • 578 Passagiere
  • Nachfolgeschiff der heutigen Pearl II (ehemals Astor)
  • 1988 bis 1996 als Fedor Dostoevskiy
  • 1996 bis 2009 als Astor für TransOcean Tours
  • Winter 2009 / 2010: großer Umbau
  • Ab 2010 als Astor für TransOcean Kreuzfahrten
  • Sollte ab 2021 als Jules Verne auf dem französischen Markt für eine neue CMV Marke eingesetzt werden 
  • Im Oktober 2020 für 1,71 Millionen US-Dollar an die Abwrackwerft in Aliaga verkauft
  • Beaching in Aliaga am 23.11.2020

Carnival Fantasy 

Carnival Fantasy war das Typschiff der gleichnamigen Schiffsklasse der Carnival Cruise Line. Sie gehörte im Jahr 2020 zu den ersten Kreuzfahrtschiffen, die an eine Abwrackwerft verkauft wurde. Neben ihr wurden auch drei Schwesterschiffe verkauft, Carnival Imagination und Carnival Inspiration wurden ebenfalls nach Aliaga zur Verschrottung verkauft, Carnival Inspiration fand einen neuen Eigner. 

  • 260,80 Meter lang / 31,5 Meter breit
  • Gefertigt auf der Kvaerner Masa Yards in Helsinki 
  • Indienststellung im März 1990 
  • 2675 Passagiere
  • Typschiff der Carnival Fantasy Class (acht Schiffe)
  • 30 Jahre im Dienst der Carnival Cruise Line
  • Im Juni 2020 zur Verschrottung nach Aliaga verkauft 
  • Seit 29.07.2020 wird das Schiff zurückgebaut

Carnival Imagination 

Carnival Imagination gehört wie ihre Schwester Carnival Fantasy zu den vier Kreuzfahrtschiffen der Fantasy Class die im Rahmen der Corona Pandemie verkauft wurden. Sie stellte das fünfte von acht Kreuzfahrtschiffen der Bauklasse dar. 

  • 262 Meter lang / 31,5 Meter breit
  • Gefertigt auf der Kvaerner Masa Yards in Helsinki 
  • Indienststellung am 02.07.1995
  • 2675 Passagiere
  • fünftes Kreuzfahrtschiff der Bauklasse
  • 25 Jahre im Dienst der Carnival Cruise Line
  • Lange Zeit in 2020 aufgelegt, später zur Verschrottung verkauft
  • Beaching in Aliaga am 16.09.2020

Carnival Inspiration 

Neben Carnival Fantasy und Carnival Imagination wurde auch die Carnival Inspiration für eine Verschrottung im türkischen Aliaga verkauft. Das Kreuzfahrtschiff gehört ebenfalls der Carnival Fantasy Class an und stellte das sechste von acht Schiffe der Klasse dar. Damit ist sie das jüngste der drei Carnival Schiffe die in diesem Jahr zur Verschrottung verkauft wurden. 

  • 262 Meter lang / 31,5 Meter breit
  • Gefertigt auf der Kvaerner Masa Yards in Helsinki 
  • Indienststellung am 16.03.1996
  • 2675 Passagiere
  • sechstes Kreuzfahrtschiff der Bauklasse
  • 24 Jahre im Dienst der Carnival Cruise Line
  • Im Laufe der Corona-Pandemie zur Verschrottung nach Aliaga verkauft 
  • Beaching in Aliaga am 05.08.2020

Pullmantur Horizon

Kurz nach der Insolvenz der Pullmantur Cruises wurde relativ schnell klar, dass die Flotte der spanischen Reederei geschlossen im türkischen Aliaga verschrottet werden soll. Nicht viele Wochen später fanden sich MS Monarch und MS Sovereign bereits am Strand der Abwrackwerft wieder. MS Horizon liegt noch immer in Griechenland auf, soll aber, sobald sich die Möglichkeit ergibt, ebenfalls in Aliaga verschrottet werden – wenn sich das Blatt nicht noch einmal wenden sollte. 

  • 208 Meter lang /29,2 Meter breit 
  • Gefertigt auf der Papenburger Meyer Werft
  • Indienststellung April 1990 
  • 1875 Passagiere
  • Von 1990 bis 2005 als Horizon bei Celebrity Cruises
  • Umbau über den Winter 2005 / 2006
  • Von 2006 bis 2009 als Island Star bei Island Cruises
  • Von 2009 bis 2010 als Pacific Dream bei Pullmantur Cruises
  • 2010 bis 2017 als Horizon bei Croisieres de France (CDF / Pullmantur – Tochter in Frankreich)
  • 2017 bis 2020 als Horizon bei Pullmantur Cruises
  • 2020 in Eleusis aufgelegt und zur Verschrottung verkauft

Pullmantur MS Monarch

MS Monarch war eines der ersten Kreuzfahrtschiffe, die im Rahmen der Coronapandemie zur Verschrottung nach Aliaga verkauft wurden. Das Kreuzfahrtschiff gehörte der Flotte der Pullmantur Cruises an. Kurz nach Bekanntgabe der Insolvenz der spanischen Reederei wurde auch klar, dass das Kreuzfahrtschiff wie seine beiden Flottenschwestern verschrottet werden soll. 

  • 268,3 Meter lang / 32,2 Meter breit
  • Gefertigt auf der Chantiers de l’Atlantique in Saint-Nazaire
  • Indienststellung im November 1991
  • Zweites Kreuzfahrtschiff der Sovereign Klasse
  • Von 1991 bis 2013 als Monarch of the Seas für Royal Caribbean International
  • Von 2013 bis 2020 als MS Monarch bei Pullmantur Cruises
  • Im Frühjahr 2020 außer Dienst gestellt, später zur Verschrottung verkauft
  • Beaching in Aliaga am 22.07.2020

Pullmantur MS Sovereign 

MS Sovereign ist das dritte Kreuzfahrtschiff der Pullmantur Cruises das im Rahmen der Coronapandemie verschrottet werden soll. Sie befindet sich bereits seit langem an der Werft, sie und MS Monarch werden derzeit noch immer zurückgebaut, MS Horizon wartet weiterhin auf ihr Beaching. Der Verkauf zur Verschrottung erfolgte nach der Insolvenz-Meldung der Pullmantur Cruises. 

  • 268,3 Meter lang / 32,2 Meter breit
  • Gefertigt auf der Chantiers de l’Atlantique in Saint-Nazaire
  • Indienststellung im Januar 1988
  • Erstes Kreuzfahrtschiff der Sovereign Klasse
  • Von 1988 bis 2008 als Sovereign of the Seas für Royal Caribbean International 
  • Von 2008 bis 2020 als MS Sovereign für Pullmantur Cruises
  • Diente 2018 als Schauplatz von Sebastian Fitzeks „Passagier 23“
  • Im Frühjahr 2020 außer Dienst gestellt, später zur Verschrottung verkauft
  • Beaching in Aliaga am 23.07.2020

MS Karnika

MS Karnika ist ein Kreuzfahrtschiff, das unter anderem Namen auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt bekannt ist. Es handelt sich hierbei nämlich um die ehemalige AIDAblu und A’Rosa Blu. Das Kreuzfahrtschiff wurde zuletzt für Jalesh Cruises in Indien eingesetzt, im Rahmen der Pandemie musste das Unternehmen allerdings Insolvenz anmelden, MS Karnika wurde zur Verschrottung verkauft. 

  • 245 Meter lang / 32,2 Meter breit
  • Gefertigt bei Fincantieri in Monfalcone 
  • Indienststellung am 08.07.1990 
  • Von 1990 bis 2002 als Crown Princess für Princess Cruises
  • Von 2002 bis 2004 als A’Rosa Blu 
  • Von 2004 bis 2007 als AIDAblu für AIDA Cruises
  • Von 2007 bis 2009 als Ocean Village Two für Ocean Village
  • Von 2009 bis 2019 als Pacific Jewel für P&O Australia 
  • Von 2019 bis 2020 als MS Karnika für Jalesh Cruises 
  • Insolvenz von Jalesh Cruises im Oktober 2020 
  • Verschrottung in Alang seit dem 27.11.2020

Pacific Dawn 

Pacific Dawn wird ein dramatisches Ende finden, denn eigentlich wurde das Kreuzfahrtschiff an CMV verkauft und sollte ab dem nächsten Jahr dort eingesetzt werden. Im Rahmen der aktuellen Pandemie meldete CMV allerdings Insolvenz an. Glücklicherweise fand sich in Ocean Builders ein neuer Eigner. Das Schiff sollte in Panama platziert werden, die Kabinen sollten einzeln verkauft werden. Hier traten aber vor allem versicherungstechnische Problematiken auf, so entschloss Ocean Builders, das Schiff wieder zu verkaufen. Nun wird Pacific Dawn in Indien verschrottet. 

  • 245 Meter lang / 32,2 Meter breit
  • Gefertigt bei Fincantieri in Monfalcone 
  • Indienststellung im August 1991 
  • Von 1991 bis 2007 als Regal Princess für die Princess Cruises
  • Von 2007 bis 2020 als Pacific Dawn 
  • Sollte ab 2021 bei CMV eingesetzt werden (als Amy Johnson)
  • 2020 an Ocean Builders verkauft
  • 2020 von Ocean Builders zur Verschrottung nach Indien verkauft 

Marella Dream

Eine offizielle Bestätigung der Verschrottung der Marella Dream gibt es zwar noch nicht, doch das Kreuzfahrtschiff wurde bekanntermaßen von Marella Cruises ausgemustert und wird dort entsprechend nicht mehr zum Einsatz kommen. Auf der Abwrackliste eines türkischen Abwrackunternehmens taucht das Kreuzfahrtschiff bereits auf, zwar spricht es noch niemand aus, doch dass die Marella Dream nun ihr absolutes Ende finden wird, scheint unumgänglich. Aus diesem Grund findet auch sie sich in dieser Liste wieder. 

  • 243,2 Meter lang / 29,7 Meter breit
  • Gefertigt auf der Papenburger Meyer Werft
  • Indienststellung im Mai 1986
  • Von 1986 bis 1988 als Homeric für Home Lines
  • Von 1988 bis 2002 als MS Westerdam für Holland America Line
  • Von 2002 bis 2010 als Costa Europa für Costa Kreuzfahrten 
  • Von 2010 bis 2017 als Thomson Dream für Thomson Cruises
  • Ab 2017 als Marella Dream für Marella Cruises (ehemals Thomson Cruises)
  • Seit Oktober 2020 in Eleusis aufgelegt
  • Verschrottung soll in Aliaga erfolgen

Marella Celebration 

Marella Celebration gehörte zu den ersten Kreuzfahrtschiffen, die innerhalb der laufenden Pandemie ausgemustert wurden. Das Kreuzfahrtschiff wird definitiv nicht mehr in den Dienst der Marella Cruises zurückkehren. Mittlerweile wurde bereits eindeutig klar, dass das Kreuzfahrtschiff der Marella Cruises verschrottet wird, das Schiff wurde, wie viele andere Schiffe die in Aliaga verschrottet werden sollen, vor Eleusis aufgelegt. Eine Bestätigung erfolgte jedoch noch nicht, im Rahmen einer Verschrottung ist auch denkbar, dass niemals eine erfolgen wird. 

  • 214,6 Meter lang / 27,2 Meter breit
  • Gefertigt auf der Chantiers de l’Atlantique in Saint-Nazaire
  • Indienststellung am 08.04.1984 
  • Von 1984 bis 2004 als MS Noordam für Holland America Line 
  • Von 2004 bis 2017 als Thomson Celebration für Thomson Cruises
  • Von 2017 bis 2020 als Marella Celebration für Marella Cruises (ehemals Thomson Cruises) 
  • Im Frühjahr 2020 außer Dienst gestellt 
  • Im Sommer 2020 verkauft 
  • Verschrottung in Alang steht bevor

Weitere Verschrottungen möglich 

Gezielt haben wir hier die Kreuzfahrtschiffe aufgelistet, bei denen es klar ist, dass sie verschrottet werden oder bei denen es eindeutig ist, dass die Verschrottung bevor steht. Bei den genannten Schiffen wird es wohl aber nicht bleiben, denn bei weiteren Kreuzfahrtschiffen stehen unbestätigte Gerüchte der Verschrottung im Raum. Da diese allerdings weder eindeutig, noch bestätigt sind, haben wir sie in dieser Auflistung erstmal außen vor gelassen. 

Quelle: schiffe-und-kreuzfahrten

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