Condor: Deutschland die Airline für begrenzte Zeit selbst übernehmen könnte

Fluggesellschaft-Condor

Der deutsche Ferienflieger Condor steht offenbar kurz davor, verstaatlicht zu werden. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Airline selbst sagte laut Bericht, sie stehe mit allen Beteiligten im Gespräch.

Fest steht: Condor geht das Geld aus. Den traditionell reiseschwachen Winter überlebte die Airline nur durch eine kräftige Finanzspritze des deutschen Staates. In Schieflage geraten war der Carrier durch die Insolvenz des britischen Mutterkonzerns Thomas Cook im vergangenen Jahr, nach der sich Condor in ein Schutzschirmverfahren flüchtete, damit der Reisegigant nicht weiter Geld bei der deutschen Airline abpumpen konnte.

Zusätzlich gab es den Millionenkredit der KfW, der bis zum 15. April zurückgezahlt werden muss. Im Februar präsentierte sich mit der polnischen LOT ein Käufer, der Condor übernehmen und auch das Darlehen begleichen wollte. Doch aufgrund der Corona-Pandemie und dem dadurch lahmgelegten Reiseverkehr brechen Condor die Sommer-Einnahmen weg und der Deal hängt in der Schwebe.

Probleme mit der Finanzierung

So verlangt der staatliche LOT-Eigentümer PGL inzwischen "finanzielle Garantien" für den Vertragsabschluss, berichtet Reuters. Die deutsche Bundesregierung halte diese jedoch für inakzeptabel. "LOT hat einige Probleme mit der Deal-Finanzierung", sagte einer der Leute, während ein anderer sagte, eine Regierungsentscheidung könnte bereits in dieser Woche kommen.

Möglich wird die Diskussion, weil die deutsche Regierung angesichts der Virus-Krise einen billionenschweren Rettungsschirm gespannt hat. Dieser sieht auch 100 Milliarden Euro für die direkte Beteiligung an Unternehmen vor. In der Branche wird auch Lufthansa als Kandidat für eine vorübergehende Verstaatlichung gehandelt.

Quelle: Aviation Net Online

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